So, meine erste Woche auf den Brettln, die die Welt bedeuten, ist für die aktuelle Wintersaison auch bereits vorüber. Schön wars, intensiv wars. Kein Urlaub, sondern eine Fortbildung für mich in meiner Eigenschaft als Wintersportwochenbegleitlehrer (ein Monstrum von einem Wort, ich weiß). Auf Nichtbeamtendeutsch heißt das so viel wie Skilehrer für Schulskikurse. Trotzdem kam der Spaß in dieser Woche nie zu kurz – und auch Pistenkilometer brachten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr als genug zusammen.
Die Eindrücke jener Tage lassen mir aber kaum eine andere Wahl, als mich ein wenig dem Thema Wintersport zu widmen. Immerhin sind das Skifahren und das Snowboarden ja erklärte Lieblingssportarten der österreichischen Bevölkerung. Und zwar des trainierten, aber auch des deutlich weniger trainierten Teiles.
Generell sinkt zwar die Zahl der Unfälle auf den Skipisten, auch sind anteilsmäßig weniger Tote zu beklagen, doch fordert dieser Sport jeden Winter noch immer viel zu viele Opfer. Und alleine die Tatsache, dass Bagatellverletzungen, Steifigkeit, Muskelkater und Co. für viele Wintersportler beiderlei Geschlechts mit der Aktivität auf der Piste untrennbar verbunden sind, halte ich einerseits für traurig, andererseits für leicht vermeidbar.
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, möchte ich an dieser Stelle feststellen, dass es ein fataler Trugschluss ist, sich für sportlich zu halten, wenn man nicht wirklich regelmäßig (und damit meine ich mehrmals pro Woche) außerhalb seiner Komfortzone aktiv ist. Für den Spaß auf der Skipiste ist in diesem Zusammenhang – ich wiederhole mich schon wieder – Krafttraining das Um und Auf: Es trägt durch Stärkung von Muskeln, Bindegewebe und (ja, auch) Knochen zur Verletzungsprophylaxe bei und gewährleistet die notwendige Kraftausdauer bei längeren Abfahrten. Ideal ist hierbei das Training mit Freigewichten (vulgo Hanteln oder Kettlebells) sowie Eigengewichtsübungen. Diese bringen dem Körper nicht nur die notwendige Kraft, sondern auch ein deutliches Plus an Stabilität und Koordination durch den vermehrten Einsatz kleinerer, assistierender Muskeln, die beim Training an Maschinen oftmals nicht so gefordert werden. Weiters rate ich dringend dazu, langsam und kontrolliert über den (beinahe) vollen Bewegungsspielraum zu trainieren, um die Beweglichkeit zu erhöhen - eine weitere Eigenschaft, die der Verletzungsvorbeugung dient.
Selbstverständlich hat aber auch das Ausdauertraining seinen Platz in der Wintersportvorbereitung, ebenso wie gezieltes Koordinations- oder Beweglichkeitstraining. Wenn man allerdings mit seinen zeitlichen Ressourcen haushalten muss, sich aber trotzdem effektiv auf die Skisaison vorbereiten möchte, gelten meine weiter oben nachzulesenden Tipps zum Thema Krafttraining. Aber bitte nicht erst im November starten, wenn man den Weihnachtsurlaub zum Skifahren nutzen möchte. Konditionsaufbau ist ein Prozess, der das gesamte Jahr über stattfinden muss.
Zumindest, wenn man optimal davon profitieren will.
Und ich für meinen Teil möchte das.
Also...