Schon vor längerer Zeit habe ich mich beim ersten "Spartan Race" in St. Pölten nach der coronabedingten Zwangspause dieser Rennserie angemeldet. Wer nun nichts mit diesem Begriff anfangen kann, dem empfehle ich, vorab dieses kleine Video anzusehen:
Kurz und gut: Es handelt sich um ein Hindernisrennen. Ein durchaus forderndes. In der Klasse, in der ich mich angemeldet habe, sind mindestens 10 Kilometer Laufstrecke und 25 Hindernisse zu bewältigen. Aus Erfahrung weiß ich allerdings, dass das eine krasse Untertreibung darstellen kann. 2018 kam das GPS auf fast 20 Streckenkilometer. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Die Hindernisse bestehen aus Wänden, die überwunden werden müssen, Wassergräben, die durchschwommen werden wollen, Seilen, die man erklimmen muss, Gewichten, die man eine Strecke mittragen muss - aber auch Merkaufgaben oder andere Gemeinheiten können einen erwarten, wenn man sich auf dieses Abenteuer einlässt.
Kurz und gut: Der Vajk hat es wieder einmal wissen wollen.
Zu den Spartan-Race-Medaillen, die über meinem Bett hängen und mich jeden Abend hämisch angrinsen, sollte im Jahr 2021 auf alle Fälle noch eine dazukommen. Ergo wurde (wie bereits erwähnt) angemeldet und das Training begonnen. Na ja, spät, aber doch: nämlich gerade einmal drei Wochen vor dem Rennen. Nicht, dass ich nicht ohnehin beinahe täglich sportlich aktiv wäre, aber das spezifische Training - vor allem freies Klettern - hatte ich doch ein wenig vernachlässigt. Ergo hieß es: Ab in die Sporthalle und dem Körper wieder ungewohnte Bewegungen schmackhaft machen.
Immer - ich betone es noch einmal: immer! - hatte ich das Training als auch die Bewerbe selbst mit bloßen Händen bestritten. Kein Problem. Klar, ein bisschen waren sie immer strapaziert worden, aber es war nie etwas wirklich Unangenehmes passiert.
Diesmal wollte ich aber so richtig auf Nummer sicher gehen: Das Klettertraining im Turnsaal meiner Schule absolvierte ich mit Arbeitshandschuhen, um die zarten Künstlerhände zu schonen. Obwohl ich einmal (vor vielen Jahren) gehört hatte, dass dies gerade das Gegenteil bewirken sollte.
Und wirklich - wer nicht hören will, muss fühlen: nach eineinhalb Stunden an den Seilen und anderen Hindernissen hängend, hatte sich an der Handfläche meiner Linken eine wunderbare Blase gebildet, die so schnell offen war, dass ich weder ihre Entstehung noch ihr Platzen richtig bemerkt hatte. Doch dann brannte sie. Ziemlich heftig. Verschwitzt war ich ja auch. Tja, das bedeutete das Trainingsende für diesen Tag.
Oder auch nicht, denn eine halbstündige Laufrunde hängte ich noch an. Ich laufe ja für gewöhnlich nicht auf den Handflächen.
Das Krafttraining am nächsten Tag war ebenfalls nicht soooo erbaulich, denn auch Hanteln reiben (selbst unter einem Pflaster versteckte) Blasen gern wieder auf.
Egal. Ich bin ja ein harter Knochen. Oder ich rede es mir zumindest ein.
Noch sind immerhin eineinhalb Wochen bis zum Rennen, da kann sich ein wenig Haut bilden. Genug, um wieder fest zupacken zu können, wenn es bei einem Hindernis notwendig werden sollte. Und ich weiß nur zu gut, es wird notwendig werden.
Ob das gelingt, wird sich zeigen, ich bin zuversichtlich.
Ich werde an dieser Stelle berichten. Versprochen. Und wenn es ein wehleidiges Gejammer werden sollte, bitte einfach ignorieren.
Danke. :-)